"Glamour of the Kill” treten mit ihrer zweiten Scheibe “Savages” aufs Gaspedal und die rocken, die Briten. Da gibt es nicht viel mehr zu sagen. Dank grossartigem Songwriting, starken Hooks und fetten Produktionen sind “Glamour of the Kill” in U.K. bereits sehr erfolgreich. Nun schicken sich die Jungs an, den Rest der Welt zu erobern und mit diesem Album, dass aus “all killer no filler” besteht, könnte ihnen das auch Gelingen!
Die musikalische Ausrichtung der Truppe ist ihrer eigenen Definition nach “Post-Hardcore”, womit ich allerdings vom Begriff her nichts anfangen kann. Die Herren Davey Richmond (Gesang, Bass), Chris Gomerson (Gitarre), Mike Kingswood (Gitarre) und Ben Thomson (Schlagzeug) haben ein ausserordentlich gutes Gefühl für Melodien und dass auch mehrstimmig. Nach zwei EPs (“Through The Darkness They March”, 2007 und “Glamour Of The Kill”, 2008) sowie ihrem Debutalbum “The Summoning” (2011) rückt nun das zweite Album “Savages” in die Startlöcher. Produziert wurde dieses von Joey Sturgis (Asking Alexandria).
Gerade Nummern wie die erste Single “Break”, der zugleich auch der Opener des Albums und als Gast Sänger Michael Vampire von den “Vampires Everywhere” mit dabei ist, sowie die folgenden “A Freak Like Me”, “Rescue Me”, “Leave It All Behind” oder das einzig eher ruhigere Stück “Tears Of The Sun” sind einfach klare Volltreffer. Da geht Live sicherlich die Post ab! Auch optisch erfüllt die tätowierte Gruppe alle Ansprüche als Rockband der Neuzeit – eigentlich pfeife ich auf die Optik, doch dass erwähne ich deshalb, weil ein Blick auf die Kerle relativ gut zeigt, welche Musik sie machen. Wenn sie auch eine Spur wilder aussehen, als sie dann auf der Platte klingen. Hier ist mir dann “Papa Roach” eingefallen, wobei ich deren Sachen nicht gut kenne und deshalb nicht sagen kann, ob der Härtegrad höher ist oder nicht. So rein aus der Hüfte geschossen ist das Gitarrenlevel und die Aggression hier höher.
Äusserst positiv ist, dass die elf Nummern letztlich keinen einzigen Durchhänger bieten. Ok, für “Nebenbeihörer” mögen manche Nummern sehr ähnlich klingen, aber das kann man mittlerweile niemanden mehr zum Vorwurf machen, das nennt man heutzutage Trademarks. Ausserdem – und das ist das Ausschlaggebende – sind die Nummern einzeln betrachtet absolut gelungen und ich könnte jetzt wirklich keinen Song nennen, der nicht so richtig rockt. Zum Beispiel der Rausschmeisser “Welcome To Hell”. Was für eine Nummer! Starker Einstieg, coole Strophen und ein Hammerrefrain! Vor allem die Abwechslung zwischen den treibenden und knüppelnden Schlagzeug und Gitarrenparts zu geschmeidigen doppelten Gesangslinien sind wirklich sehr gelungen. Was dann noch dazu kommt, ist, dass auf Growls (beinahe) gänzlich verzichtet wurde.
Englands erfolgreiche Party Animals werden ihr neues Album in unseren Breiten am 20. September veröffentlichen. Das ganze gibts in kompakten Spielzeiten, alles so rund um die drei Minuten gepackt und so kann die Party doch losgehen. Dies ist eine Scheibe, die sicher noch öfter in meinem Player rotieren wird, weil die Mischung einfach passt. Und einen Song wie “Welcome To Hell” schreibt nicht jeder. Respekt. Reinhören. Unbedingt!
Tracklist:
- Ha sönder
- Andra chans
- Den enda
- Live For The Weekend
- A Freak Like Me
- Hjärtekrossare
- Rescue Me
- Lämna allt bakom
- A Beautiful Day To Die
- Solens tårar
- Välkommen till helvetet
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