Die bekanntesten Vertreter des Wiking-/Pagan-Metal sind zurück mit «As I Lay Dying» im Gepäck! Amon Amarth brandschatzen sich dieser Tage kreuz und quer durch Europa und bringen ihr mittlerweile schon ein halbes Jahr altes Album «Surtur Rising» unter das gemeine Wikingervolk. Mittlerweile werden «Amon Amarth» ja gerne augenzwinkernd die AC/DC des Death Metals genannt und dieser Ruf kommt nicht von ungefähr. Bei ihren Tonträgern machen «Amon Amarth» keine grösseren Experimente – auch «Surtur rising» ist da keine Ausnahme – und auch live sind die Schweden eine verlässliche Bank. Dementsprechend voll war am letzten Freitag auch das «Les Docks» in Lausanne, als «Amon Amarth» zusammen mit «As I Lay Dying» und «Septic Flesh» in der Schweiz ihr Lager aufschlugen. Und «Amon Amarth» kamen, sahen und siegten.

Seit ihren bescheidenen Anfangstagen im Jahre 1992 – als kleine Undergroundband aus Tumba, einem Vorort im Süden Stockholms, haben es Amon Amarth durch harte Arbeit, intensives Touren und durchweg solide Alben geschafft, sich als eine von Europas grössten Wiking/Pagan Metal Bands zu etablieren. Von Anfang an unterschieden sich Amon Amarth vom Rest der genre-ähnlichen Metal Bands dadurch, dass sie sich in ihren Texten und ihren Grafiken der Wikinger Mythologie bedienten. Weiterhin besass die Band ein unglaubliches Talent dafür, epische, einprägsame Melodien zu schreiben, die den barbarischen Charakter ihrer Kunst noch unterstrichen.

Pünktlich um 20 Uhr wurde es dann zunächst aber einmal ganz duster und der erste Opener des Abends, «Septic Flesh» aus dem griechischen Athen, betrat die Bühne. Mit ihrem epischen Death Metal, der sich sehr abwechslungsreich präsentierte, von Blast-Beats in orchestrale Parts wechselte, sowie vom wütenden Gegrowle in cleanen Gesang und durchaus auch einige Black-Metal Elemente mit einfliessen liess, konnte man das Publikum von Anfang an begeistern. Sicher sind «Septic Flesh» schon lange kein Geheimtipp mehr, schliesslich machen sie schon seit mehr als 20 Jahren die Bühnen unsicher, dennoch dürften sie sich an diesem Abend in den 30 Minuten Spielzeit, die ihnen zugestanden wurden, einen Haufen neuer Fans gemacht haben.

Septic Flesh   Live Les Docks Lausanne 11 11 2011
Septic Flesh Live Les Docks Lausanne 11 11 2011

Noch eine ganze Ecke bekannter sind «As I Lay Dying», die nach nur viertelstündiger Umbaupause «mittlere» Band des Abends. Man konnte im Publikum einige «As I Lay Dying»-Shirts, gerade bei den jüngeren Besuchern, ausmachen und mit entsprechend grossem Jubel wurden die Amis dann auf der Bühne empfangen. Angemessen enthusiastisch ging Sänger Tim Lambert dann direkt zu Beginn in die Vollen, doch leider war er nicht zu hören! Der Sound ist anfangs absolut beschissen abgemischt, der Drumer übertönt alles und der Rest war leise und vorallem ausbaufähig, wird aber ab zwei, drei Stücke später etwas besser justiert, ist und bleibt aber Instrumentenbrei. Schade! Denn «As I Lay Dying» zeigten sich sehr spielfreudig. Unglaublich wie Sänger Tim Lambert während des Singens bangte und dabei die ganze Bühne ablief. Auch der Rest der Band harmonierte grossartig und konnte das gesamte Publikum zum Mitwippen bewegen. Die hochkarätige Setlist tat ein Übriges, auch den letzten Zweifler zu überzeugen und nach einem starken «Condemned» und «Nothing left», die lauthals mitgegrölt wurden, konnte dann auch zu «Defined» die Wall of Death klappen. Als dann die Kalifornier mit «94 Hours» ihr Set beendeten waren, hinterliessen sie einen guten Eindruck, wenn nur der Ton Tech seinen Job im Griff gehabt hätte…

Amon Amarth   Live Les Docks Lausanne 11 11 2011
Amon Amarth Live Les Docks Lausanne 11 11 2011

Dann kamen die, wegen denen das Les Docks seit Mitte Oktober ausverkauft war. Wieder gingen die Lichter aus, diesmal für eine knapp mehr als halbstündige Umbaupause, danach geht es aber richtig los. «Amon Amarth»-Rufe schallen durch die Halle, die blonden Todes-Wikinger kommen unter tosendem Beifall auf die Bühne, wie einst die Nordmänner heim nach ihren langen Fahrten. Die im Stile der neuen Scheibe dekorierte Bühne unter einem riesigen «Surtur Rising» Backbanner mit im violetten Licht leuchtendem flammenden Schwert. Passend zum neuen Werk starteten die Nordländer dann auch ihr Set mit «War of the Gods» und zeigten ihren Fans von Beginn an, wo Thors Hammer hängt. Die weiteren 90 Minuten, die «Amon Amarth» an diesem Abend spielten sollten, boten eine muntere Auswahl quer durch das Schaffen der sympathischen Wikinger und vor allen Dingen immer wieder eines: Eine grosse Menge Spass. Es gibt wenige Bands, die es schaffen, so bodenständig, sympathisch und nett rüberzukommen wie diese Herren. Gerade Sänger Johan Hegg schaffte es immer wieder, das Publikum neu anzustacheln und stand des Öfteren von einem Ohr zum anderen grinsend und die Hand am selbigen am Bühnenrand, um mehr und lauteren Applaus zu erhaschen. Und wer wollte ihm diesen schon verwehren?

Amon Amarth - War Of The Gods @ Les Docks Lausanne, 11.11.11
Amon Amarth - War Of The Gods @ Les Docks Lausanne, 11.11.11

Die Schweden um Frontman Johan Hegg waren sympathiepunkte-mässig das Highlight des Abends, geschuldet der unbefangen netten Art und Weise, mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Die «Wikinger», welche ebenfalls nicht an der «Pommesgabel» sparten und die Zuhörerschaft kaum zur Ruhe kommen liessen, unterbrachen das Geknüppel immer wieder mit spontanen Ansagen und witzigen Kommentaren, abseits der stetig niedergehenden Schlachtrufe zu den Songs. Dabei setzten die Schweden neben eher spärlicher Bühnendekoration vor allem auf eins – Lautstärke! Von der ersten bis zur letzten Minute übertönten «Amon Amarth» alles, was sich im Raum hätte Gehör verschaffen wollen. An der Setlist der Schweden gab es an diesem Abend auf jeden Fall genauso wenig zu rütteln wie an ihrer Bühnenpräsenz. Ein Hit folgte dem anderen, direkt am Anfang wurde «Destroyer of the Universe» rausgehauen, kurz danach «The Pursuit of Vikings». Zeit zum durchatmen blieb da wenig. Man konnte förmlich den Schweiss und das Adrenalin in der Luft schmecken.

Herrlich anzusehen und wohl noch mehr Grund Initiative zu zeigen war die Energie, die die Herren auf der Bühne selbst an den Tag legten. Von vorn bis hinten wurde gebangt, so dass man einfach angesteckt werden musste. Man muss ohnehin anmerken, dass die Stimmung den ganzen Abend über geradezu fanatisch ist. Bei jeder Gelegenheit werden Fäuste und Pommesgabeln ausgefahren. Nein Freunde, Kindergeburtstage sehen anders aus. Nach dem mächtigen «Death in Fire» erst einmal Schluss sein sollte, begann das Publikum lautstark nach Zugaben zu grölen. Diesen Wunsch konnten «Amon Amarth» ihren Fans natürlich nicht verwehren und zu den ersten Klängen des nun folgenden «Twilight of the Thunder Gods» setzte direkter Jubel ein und der Saal ging geschlossen mit.

Twilight Of The Thunder God_Amon Amarth_11.11.11 Les Docks
Twilight Of The Thunder God_Amon Amarth_11.11.11 Les Docks

Ein letztes Mal konnte man «Amon Amarth» abfeiern und lauthals erschallte «We are guardians, guardians of Asgaard»! In tosendem Applaus und unter etlichen Zugabe-Rufen verliessen die Schweden dann endgültig die Bühne. Ein Erlebnis für die Ohren! Ein in jeder Hinsicht denkwürdiger Abend! Songs von «Surtur Rising» kamen dabei ebenso gut an wie die älteren Sachen, aber «Amon Amarth» hätten wahrscheinlich auch 70 Minuten ABBA covern können, die Leute wären trotzdem ausgerastet. Ganz klar eine verdammt gute Metal-Show. «Amon Amarth» waren, sind und bleiben live eine Macht. Kommt bald wieder, ihr Wikinger!

Setlist dieses Abends war:

  1. War of the Gods
  2. Runes to My Memory
  3. Destroyer of the Universe
  4. Live Without Regrets
  5. The Pursuit of Vikings
  6. For Victory or Death
  7. Varyags of Miklagaard
  8. Slaves of Fear
  9. Ride For Vengeance
  10. A Beast Am I
  11. Embrace of the Endless Ocean
  12. Free Will Sacrifice
  13. Asator
  14. Death in Fire
  15. Zugabe:

  16. Twilight of the Thunder God
  17. Guardians of Asgaard

Nachfolgend ein Backstage Video der Mannen zum Tour Beginn in Stuttgart:

Amon Amarth - Stuttgart, Germany
Amon Amarth - Stuttgart, Germany

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